Schrenk erinnert an Bedeutung der Menschenrechte
„Wir leben gut mit den Menschenrechten, die im Grundgesetz verankert sind, vergessen aber dabei, dass sie eben nicht nur auf Deutsche, sondern auf alle Menschen, unabhängig von ihrer Rasse, Religion und Herkunft Anwendung finden müssen.“ Mit diesen mahnenden Worten eröffnete laut Redemanuskript unser 1. Vorsitzender und Koordinator Georg Schrenk die Ausstellung „Menschen & Rechte sind unteilbar“ in der Hauptgeschäftsstelle Dillingen der Volksbank Donau-Mindel eG.
Schrenk sprach verschiedene Bereiche der „Alltagswirklichkeit“ an, bei denen wir diese Rechte derzeit nicht voll verwirklicht sehen. Dazu gehören die Rechte auf Nichtdiskriminierung, Arbeit und Leben. Ob Abschiebungen von Nicht-Straftätern in ein von Terror geprägtes Land wie Afghanistan diesem Recht entsprechen überlasse er dem Urteil der rund 40 anwesenden Gäste, darunter die Honoratioren der Stadt, Walter Fuchslugger, Hans-Jürgen Weigl, Albrecht Witte, Helmut Holland (Lebenshilfe) und Markus Krahl (Bundeswehr). „Oft wird vergessen, dass die Zustände in vielen Herkunftsländern eine Folge der Vergangenheit, als diese Staaten Kolonien waren und heute auch eine Folge der wirtschaftlichen Ausbeutung durch Firmen aus Europa sind“, erklärte der ehemalige Bundeswehroffizier, der selbst mehrmals seine Soldaten in Afghanistan besuchte.
Wir können nicht alle aufnehmen – aber vielen helfen
„Natürlich können wir nicht alle Flüchtlinge aufnehmen“, sagte Schrenk mit Blick auf die Diskussionen um die Seenotrettung im Mittelmeer. „Nur: Wenn es Europa nicht gelingt, in den Herkunftsstaaten ein Leben ohne Krieg und soziale Not zu ermöglichen, werden die Menschen weiter auf die Flucht gehen. Ich frage mich immer, was würden wir tun, wenn bei uns solche Verhältnisse herrschten?“ Unter Verweis auf die beiden Zusatzplakate zu Flüchtlingsmythen fügte er jedoch an, dass die meisten Menschen Binnenflüchtlinge seien und versuchen würden, in der Nähe ihrer Heimatländer zu bleiben. Dies werde, so wie viele weitere Aspekte, jedoch in der öffentlichen Diskussion oft unterschlagen. „Die Kritiker der Flüchtlingspolitik sollten sich einmal die Frage stellen, ob es ihnen seit 2015 wirtschaftlich schlechter geht?“
Schrenk drückte seine klar Missbilligung gegenüber jedem Flüchtling aus, der sich nicht an Recht und Gesetz halte, warb jedoch auch um Verständnis dafür, dass Integration eine Daueraufgabe sei. „Wir erleben auch viel Positives im Umgang mit Flüchtlingen. So lernen wir andere Kulturen kennen, erfahren viel über ihre Sitten und Gebräuche und vor allen Dingen haben wir Kontakt zu Menschen, die wir vermutlich sonst in unserem Leben kaum bekommen hätten.“
Dank an alle Beteiligten
Wir danken der VR Donau-Mindel eG, namentlich Holger Drösemeier und Steffen Koelmel, für ihre Unterstützung bei der Ausstellung und für ihre Spende zu Gunsten unseres Spendenkontos.