For information in your language please click the flags above.

Bundespräsident Steinmeier sprach in Yad Vashem von der nie endenden Verantwortung der Deutschen für den Holocaust. Doch wie weit reicht diese? Reicht sie auch bis zu den Verfolgten von heute? Ein Kommentar.
Flüchtlingsdebatte ohne Flüchtlinge
Wenn die Medien über die Flüchtlingskrise diskutieren, dann diskutieren sie über die Politik, aber nicht mit den eigentlichen Betroffenen. Zu diesem Schluss kommt eine neu erschienene Studie der Otto-Brenner-Stiftung (OBS). Als lokal agierender Flüchtlingshelferverein überrascht uns das wenig – dass manche Politiker sich nicht für die Verhältnisse vor Ort interessieren, kritisieren wir schon seit Jahren.
„Hörend verstehen, nachfragen, den Mensch sehen, nicht seine Religion. Und sich dem ‚Das-muss-doch-mal-gesagt-werden-Reflex‘ entziehen, manchmal auch verweigern. Das schlagende Argument nicht wie eine Verbalgranate zünden, sondern es entschärfen, auf den Knalleffekt verzichten. Dann muss keiner vorsorglich evakuiert werden. Und wir können uns immer wieder begegnen – ohne rote Ohren und kalte Füße zu bekommen. Wer die Verwundeten verbinden will, muss zu Boden gehen. Wo der 'Aufstand' zerbricht, finden sich die Kontrahenten auf Knien wieder. Es ist Zeit zum Aufstehen, um sich quasi kniend dienend und pflegend, Füße waschend auf Augenhöhe zu begegnen.“
Jürgen Mette (2019): Die Evangelikalen, S. 112f.
Die Fußwaschung. Ein Text zu Ostern, und das an Weihnachten. Geht das?
Ja, das geht. Denn zwischen Weihnachten und Ostern besteht ein Zusammenhang. Weihnachten und Ostern sind Familienfeste, Konsumklimaindex-Kaufrauschtage, Hochfeste des kulinarischen Genusses. Aber sie sind mehr als das.
Was der evangelische Theologe Jürgen Mette auf den Dialog innerhalb der Christenheit bezieht, das können wir an diesem Weihnachtsfest auch auf unsere Gesellschaft als Ganzes beziehen. Wie wäre es, wenn wir – nicht nur an Silvester, dass da ja zwangsläufig kommen muss nach Weihnachten – auf den „Knalleffekt“ verzichten: In unserem Alltag, in der Art und Weise, wie wir miteinander sprechen und umgehen?
Und wie wäre es, wenn wir diese Umgangsform nicht auf unser eigenes Umfeld beschränken würden, sondern wenn sie über uns selbst hinaus reichen würde, hin zu denen, die an diesem Weihnachtsfest keinen Frieden finden, weil sie hungrig sind und durstig, fremd sind und nackt, krank und im Gefängnis?
Wir bedanken uns bei allen Menschen, die uns im vergangenen Jahr unterstützt haben – sei es mit ihrer Stimme, mit ihren finanziellen Mitteln, oder, am Wertvollsten von allen, mit ihrer Zeit. Wir wünschen Ihnen ein Frohes Weihnachtsfest und ein gesegnetes Neues Jahr 2020.
Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,
Die beiden Bilder zeigen die Geburt von Jesus Christus. Auch Nichtgläubige erkennen meist an, dass seine Botschaft, seine Worte Grundlagen für das Zusammenleben der Menschen sind. Das untere Bild ist aus der Jetztzeit. Sie können selbst erkennen, um was es geht. Trotz aller Mahnungen ertrinken immer noch Menschen im Mittelmeer, kommen zu Tode auf den Wegen, die nach Libyen führen oder werden in ihren Herkunftsländern Opfer von Krieg und Terror. Oft wird weggeschaut. Es ist politisch nicht immer gewünscht, dass Menschen aus Staaten, in denen sie bedroht sind, wo soziale Not herrscht oder das Klima sie zur Flucht zwingt, im reichen Europa oder auch in anderen Staaten Unterschlupf finden. Gerade die Toten im Mittelmeer fordern täglich von uns, dass wir uns für sichere Wege nach Europa und für menschenwürdiges Leben einsetzen.
Sie engagieren sich in der Betreuung Geflüchteter, Sie helfen ihnen, damit sie sich bei uns integrieren und leisten Hilfe zur Selbsthilfe. Ich als ehrenamtlicher Koordinator und Vorsitzender der Unterstützergruppe "Asyl/Migration Dillingen a.d.D." e.V. danke Ihnen für Ihren Einsatz. Für das Weihnachtsfest wünsche ich Ihnen die Zeit, sich mit der Botschaft des vor über 2000 Jahre geborenen Jesus Christus auseinanderzusetzen und schöne, stressfreie Tage mit Ihren Familien, Freunden, Bekannten und auch Flüchtlingen.
Ihr
Georg Schrenk
Kardinal Marx: „Die Menschen, die im Mittelmeer ertrinken, sind Christus“
Sechs Flüchtlinge haben am 14. Dezember 2019 in Begleitung von fünf ehrenamtlichen Helfern eine Mahnwache mit anschließendem ökumenischem Gedenkgottesdienst für die Toten im Mittelmeer besucht. Unser 1. Vorsitzender und Koordinator, Georg Schrenk, wertete diese als ein „Zeichen gegen den vielerorts sichtbar werdenden Hass“.
Der Erzbischof von München und Freising und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Kardinal Marx, stellte fünf Leitlinien vor, an denen sich das christliche Europa zu messen habe: Keine Toten an den Außengrenzen, die Wahrung der Menschenwürde, der Anspruch auf ein faires Asylverfahren, keine Abschiebungen in Krieg und Verfolgung sowie Gerechtigkeit in den Herkunftsländern vor Ort. Sein evangelischer Kollege, der EKD-Ratsvorsitzende und Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, erinnerte an die Stelle im Matthäus-Evangelium, wonach alle Menschen einmal Rechenschaft ablegen müssten für ihr Leben – und dass dabei weder Reichtum noch Ruhm zählen würden.
Die Dillinger Delegation zeigte sich nach Worten Schrenks „beeindruckt“ von der Veranstaltung. Schrenk selbst kritisierte jedoch im Nachgang, dass sich außer der Augsburger Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen) offensichtlich niemand aus Landes- und Bundespolitik habe blicken lassen.
Bild (c) Mamooli | https://www.flickr.com/photos/babairan/8284281676/in/photolist-dC47jG-qpstrB-5GWhKx-4dG3W9-aVTPKr-dxA3iE-7kRGc-7kRGm-5H5AmX-aUxcYX-4yjbLb-5H5XyE-qhVaAK-7cRg7-dC4368-aUxfuk-dB5KEy-5KUMFH-4aGe4E-7cR6u-8YoM91-dAZict-8YkDTD-iuXBSa-3uF23-qb3LLz-3uEHj-dBWWo8-71dKP-pg8VHs-7mChgc-7cRgV-7cR8q-5QcKYv-pg8VLo-qpHtzE-7cRes-aUxdjx-5GG18e-7cRdk-qphqkc-7cRb7-qpGk7t-7cR9W-itCcn2-5H1F9v-7cRdY-jybQZJ-itN83R-pVycLC |
This work is licensed under a Creative Commons Attribution-NonCommercial 2.0 Generic License.
Aus dem Netz des Bayerischen Flüchtlingsrates erreichen uns immer wieder viele bewegende Nachrichten. Eine wollen wir heute mit Ihnen teilen: es ist die völlig neu interpretierte Weihnachtsgeschichte, die aus dem Helferkreis Fürstenfeldbruck stammt. Eine Geschichte, die uns den Wert und den Sinn von Weihnachten noch einmal ganz neu erkennen lässt - und die zum Nachdenken einlädt. Frohe Weihnachten, auch im neuen Jahr!
Im Rahmen der Neueröffnung ihrer Dillinger Beratungsstelle am 14.10.2019 spendete die Lohnsteuerhilfe je 500 Euro an den Kinderschutzbund und an unseren Verein. Die Spende nahmen die Integrationsbeirätin Khadija Alkhatib (3. v. r.) und unser 1. Vorsitzender und Koordinator Georg Schrenk (2. v. r.) entgegen.
Wir danken der Lohnsteuerhilfe recht herzlich für die Unterstützung unserer Arbeit. Wie wir unsere Spendengelder einsetzen, erfahren Sie in unseren Jahresberichten.