Am 15. Dezember 2017 besuchten 14 Mitglieder unserer Unterstützungsgruppe zusammen mit den Gruppen aus Wertingen und Biberbach auf Einladung von MdL Johann Häusler den Bayerischen Landtag. Für alle Teilnehmer ein eindrucksvolles Erlebnis. Johann Häusler und sein Referent Fabian Mehring boten uns interessante Einblicke in die tägliche Arbeit im Landtag. Danke für diesen Tag und die stetige Unterstützung unserer Arbeit in der Flüchtlingshilfe.
Zuletzt waren wir im Oktober 2016 im Landtag zu Gast.
39 Flüchtlinge haben nach zwei Jahren in den Berufsintegrationsklassen ihren mittleren Bildungsabschluss erreicht. Handwerk und Handel warten auf sie, damit die freien Ausbildungsplätze besetzt werden. Die Flüchtlinge traten bei der Schlussfeier sehr selbstbewusst auf und haben eine beeindruckende Persönlichkeitsentwicklung hinter sich. Sie beteiligten sich auch aktiv an der Gestaltung ihrer Abschlussfeier, unterstützt durch die exzellenten Darbietungen der Trommelgruppe Pimentos.
Bayerische Behörden blockieren
Jetzt geht es für die jungen Berufsschul-Absolventen darum, einen Fuß in der Wirtschaft zu fassen. Eigentlich gilt für Flüchtlinge die bundesweite 3+2-Regelung, wonach ein Auszubildender mindestens drei Jahre während der Ausbildung und noch einmal zwei Jahre nach der Ausbildung nicht abgeschoben werden darf. Diese Regelung schafft die nötige Planungssicherheit, welche die Unternehmen brauchen.
Leider ist die Umsetzung der 3+2 Regelung in Bayern mehr als schleppend. Die Ausbildungsgenehmigung wird insbesondere auch von der Vorlage von Unterlagen über die eigene Identität abhängig gemacht. Bei allem Verständnis für diese Forderung: junge Flüchtlinge afghanischer Herkunft, die im Iran geboren wurden, haben kaum eine Chance die notwendigen Unterlagen zu erhalten.
Wir denken: die Schaffung von Arbeitslosigkeit kann nicht zielführend für Integration sein. Wer arbeiten will, soll auch arbeiten dürfen.
Wir wünschen den 39 Flüchtlingen trotzdem alles Gute auf ihrem weiteren Lebensweg!
Korrektur:
In einer ersten Version dieses Beitrages hieß es, es hätten 49 Flüchtlinge ihren Abschluss an der Hochschule bestanden. Tatsächlich waren es 43 Flüchtlinge, die dieses Jahr aus den Berufsintegrationsklassen verabschiedet wurden, von denen 39 einen Abschluss bestanden haben. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.
Seit über zwei Jahren war Helmut Wißmiller ein engagierter Helfer und Unterstützer unseres Vereins. Am 25. Juni in Augsburg zum Priester geweiht, hielt er eine Woche darauf in seiner Heimatgemeinde Apfeltrach seinen ersten Gottesdienst, die Primiz.
Wir danken ihm für seinen langjährigen Einsatz im Dienst am Menschen und wünschen ihm, dass er ihn als Kaplan in Weilheim/Oberbayern mit genauso großem Erfolg fortsezten kann.
In München gehen derzeit kistenweise Protestbriefe und Petitionen ein: von Flüchtlingen, Flüchtlingshelfern, Vereinen, NGOs; auch von unserer Gruppe. Sie alle fordern ein Ende der Abschiebungen nach Afghanistan.
Zu ihnen gesellte sich am 6. Juni 2017 auch Ernst Grube. Grube ist nicht irgendwer: er ist der Vorsitzende der Lagergemeinschaft Dachau und hat selbst das KZ Theresienstadt überlebt. Bereits am 30. April, dem Jahrestag der Befreiung von Dachau, nahm er gegen die aktuelle Abschiebepraxis Stellung.
Nun meldete er sich erneut zu Wort - mit einem Brief an Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU). Die Süddeutsche Zeitung berichtete. Wir dokumentieren an dieser Stelle exklusiv den Brief von Grube im Original, den wir vom Bayerischen Flüchtlingsrat erhielten. Klicken Sie auf "Weiterlesen", um den Brief zu lesen.
Weiterlesen: KZ-Überlebender Grube fordert Ende der Abschiebungen nach Afghanistan
Und darum beschlossen drei junge Frauen aus Nürnberg und Fürth, ein Kochbuch zu schreiben: "Recipes Welcome" dreht das bekannte Integrationsmotto um und fragt nach den Geschmäckern, Gewürzen und Gerichten, die in den letzten Jahren neu nach Deutschland gekommen sind. Ein Kochbuch, das Brücken schlagen will.
Wir finden: Das Projekt ist unterstützenswert. Um das Kochbuch finanzieren zu können, brauchen die Initiatorinnen Ihre Hilfe! Sie haben daher eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, die Sie auf https://www.startnext.com/recipeswelcome finden. Dort können sie auch selbst eines der Kochbücher im Voraus erwerben - für mehr Abwechslung in der heimischen Küche.
Und übrigens: wir hier in Dillingen blicken schon seit langem über den Tellerrand hinaus - in regelmäßigen Abständen beim Integrativen Sprachtreff.
Jumeirah Mosque in Dubai/Vereinigte Arabische Emirate
Am 27. Mai begann für die Flüchtlinge muslimischen Glaubens in unserer Region der islamische Fastenmonat Ramadan. In diesem "heiligem Monat" sind die Gläubigen aufgerufen, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang zu fasten. Muslime auf der ganzen Welt erleben diese Zeit als Zeit der Ruhe, der Besinnung, der Einkehr und des Friedens, aber auch als Zeit der Familie. Aufgrund des islamischen Mondkalenders verschiebt sich der Ramadan jedes Jahr um einige Wochen nach vorne, außerdem beginnt er nicht weltweit zum gleichen Zeitpunkt.
Wir wünschen allen Muslimen unter den Dillinger Flüchtlingen einen gesegneten Ramadan. Der diesjährige Ramadan wird am 24. Juni mit einem großen Fest, dem Fastenbrechen, enden.
Information for refugees:
The Ramadan is not an excuse for missing work, school or language courses!
Kreuzweg auf dem Cerro San Cristobal, Santiago de Chile, Chile
Wir interpretieren das Kreuzgeschehen als Aufruf zur Versöhnung unter allen Mitmenschen egal welcher Religion und Herkunft. Wir danken all unseren Unterstützern, Helfern und Spendern, die diese Vision seit zwei Jahren mit uns teilen.
Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie allseits Frohe und Gesegnete Ostern!
Wie im Großen, so im Kleinen: auf der ganzen Welt ist der Kreuzweg Tradition, die berühmtesten finden in Rom und Jerusalem statt. Zum dritten Mal gab es am Karfreitag 2017, dem 14. April, auch einen Kreuzweg mit über 250 Teilnehmern in Dillingen. Wir hatten auch Flüchtlinge zur Teilnahme aufgerufen und sind sehr erfreut, dass sowohl Flüchtlinge aus unterschiedlichen Herkunftsstaaten als auch einige unserer Ehrenamtlichen dem Aufruf gefolgt sind. An der Studienkirche, beim Rathaus, der Ölbergskapelle, dem Parkplatz bei der Grundschule, an der Redaktion der DonauZeitung sowie auf dem Friedhof wurden Texte aus der hl. Schrift vorgetragen und Fürbitte gehalten. Mit der Trauermette in der Aussegnungshalle des Friedhofes fand eine Veranstaltung ihren Schlusspunkt, die alle zum Nachdenken über Tod und Auferstehung Christi aber auch die Herausforderungen unserer Zeit anregten.