Abschlussfeier der Berufsschulen Höchstädt und Lauingen 2018: Schrenk mahnt konsequente Umsetzung der 3+2-Regelung an
Was gelebte Integration bewirken kann, das erfuhren die Teilnehmer eindrucksvoll bei der Abschlussfeier der Berufsintegrationsklassen in Höchstädt und Lauingen am 19. Juli 2018 im Rittersaal des Schlosses zu Höchstädt. Unter ihnen befanden sich Höchstädts dritter Bürgermeister Hans Mesch (FW) als einziger Vertreter der Politik sowie drei Vertreter unseres Vereins. 49 Teilnehmer der Berufsintegrationsklassen beendeten ihre zwei Jahre, 29 davon erreichten einen mittleren Bildungsabschluss, einige sogar mit Traumnoten. Der Schulleiter, OStD Dr. Helmut Nebel, hob in seiner Begrüßung hervor, dass man sich weiterhin für die Flüchtlinge einsetzen werde und äußerte seine Bedenken an Sprache und Stil der derzeitigen Asyldebatte.
Unser 1. Vorsitzender und Koordinator Georg Schrenk mahnte in seiner Ansprache die Politik, die 3+2-Regelung, die jedem Asylbewerber drei Jahre Schutz vor Abschiebung während einer begonnenen Berufsausbildung sowie zusätzliche zwei Jahre danach gewährt, konsequent umzusetzen. Insbesondere für die 17 Absolventen aus Afghanistan und die fünf Absolventen aus anderen Staaten mit sogenannter „geringer Bleibewahrscheinlichkeit“ forderte er einen schnellen und unkomplizierten Zugang zu Arbeitserlaubnissen. „Es wäre kaum vertretbar, wenn das Potential, das bei der Betreuung unbegleiteter Jugendlicher und in der anschließenden Berufsschule gefördert wurde, nicht genutzt würde“, so Schrenk. Schließlich sei eine Ausbildung auch dann nicht „verloren“, wenn ein Flüchtling letztlich abgeschoben werden müsse: die in Deutschland erworbenen Kompetenzen trügen dazu bei, im Heimatland wieder Fuß zu fassen und dort konkret die Fluchtursachen zu bekämpfen.
Wir gratulieren allen Absolventinnen und Absolventen der beiden Berufsschulen und wünschen ihnen für die Zukunft alles Gute.
Am 27.06.2018 veröffentlichte die DZ ihren Bericht über das 27. Rundgespräch. Wir sind über diesen Bericht sehr verwundert und erlauben uns einige Korrekturen:
Vielleicht waren wir bei einer falschen Veranstaltung? 90 Stühle waren aufgestellt und bis auf drei Plätze waren alle besetzt. Was die Zusammenarbeit mit dem Landratsamt anbetrifft, hat der Koordinator die Zusammenarbeit mit der Fachabteilung Asyl/Soziales als besonders positiv herausgestellt. Die Bescheide über den Status stellt das BAMF aus, die Ausländerbehörden (Landratsamt und auch bei der Regierung von Schwaben) sind für die Erteilung von Beschäftigungserlaubnisse zuständig. Somit ist die Aussage, die Landrat Schrell dazu gemacht haben soll, ist unseres Wissens so nicht gefallen. Die Vorgaben für die Erteilung von Beschäftigungserlaubnissen ergeben sich unter anderem aus dem Aufenthaltsgesetz und dem Asylgesetz. Beides Bundesgesetze, zu denen allerdings in Bayern besonders restriktive Vorgaben durch die Staatsregierung herausgegeben worden sind. Bei den Ausländerbehörden liegt es, bei Anträgen von Flüchtlingen im Verfahren und Geduldeten, die Genehmigungen zu erteilen oder nicht zu erteilen. Dazu haben diese Behörden einen gewissen Ermessenspielraum, der nach Überzeugung der Flüchtlingshelfer nicht immer zu Gunsten der Betroffenen genutzt wird. Der Koordinator zitierte dazu aus einer Antwort der Bundesregierung in der es unter anderem heißt: "Die Ablehnung einer Beschäftigungserlaubnis allein aufgrund der Nichtvorlage eines Passes wäre nach Auffassung der Bundesregierung grundsätzlich ermessensfehlerhaft..." Sie löste bei den anwesenden Behördenvertretern leider keine Stellungnahmen aus. Scheinbar hat sich noch nie jemand die Frage gestellt, welche Folgen es hätte, wenn die Ehrenamtlichen ihre Tätigkeit einstellen?
"Um die Herausforderungen der Asylkrise zu meistern, helfen keine Ideologien"
Schon zum zweiten Mal waren Ehrenamtliche aus dem gesamten Landkreis Dillingen zum Weißwurstessen bei MdL Johann Häusler (FW) in Wertingen eingeladen. Wertingens Bürgermeister Willy Lehmeier, Häuslers persönlicher Referent Fabian Mehring, unser 1. Vorsitzender und Koordinator Georg Schrenk sowie Oberstudiendirektor Dr. Helmut Nebel hielten Impulsreferate. Häusler schrieb im Nachgang der Veranstaltung auf seiner Facebook-Seite, er bleibe dabei, dass "keine Ideologien von links oder rechts, sondern Augenmaß, gesunder Menschenverstand und vernünftiger Pragmatismus" die richtigen Mittel zur Lösung der Flüchtlingskrise wären.
Wir bedanken uns bei Herrn Häusler für die freundliche Einladung und für sein Interesse an der Arbeit der Integrationsbasis vor Ort!

Ärzte ohne Grenzen [Quelle: wikimedia.com, Autor: nesimo] | CC BY-SA 2.0
Am 12. Mai 2018 erhielt Ärzte ohne Grenzen den Europäischen St. Ulrichspreis in der Studienkirche in Dillingen. In seiner Dankesrede sprach Dr. Volker Westerbarkey auch über das Recht zu fliehen. Wir dokumentieren die Rede in Auszügen.
Weiterlesen: "Du bist der erste, der mich gefragt hat, wie es mir geht"
Symbol der Auferstehung, nicht der CSU
Die CSU will im Eingangsbereich aller bayerischen Dienstgebäude Kreuze aufhängen lassen. Ein Blick in die Geschichte dieses Symbols zeigt: das Kreuz taugt nicht für eine gute Flüchtlingspolitik. Die Partei, die das „christlich“ im Namen trägt, hat offensichtlich wenig Ahnung von der Geschichte dieser Religion. Ein Kommentar von JAN DORIA
Am 21. April 2018 besuchte ein Vertreter unseres Vereins die Fachtagung "Partizipation" der AGABY (Arbeitsgemeinschaft der Ausländer-, Migrations- und Integrationsbeiräte Bayerns) in Kempten mit ca. 200 haupt- und ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern aus ganz Bayern.
von GEORG SCHRENK
"Friede sei mit euch!"
Mit dieser Botschaft, so berichtet es die Bibel, trat der auferstandene Jesus in die Mitte seiner Jünger. Die Christen weltweit begehen auch 2018 wieder dieses Osterfest, doch der Friedenswunsch bleibt nach wie vor eine Verheißung: über 60 Millionen Menschen sind auf der Flucht. Sie finden keinen Frieden vor Hunger, Armut, Perspektivlosigkeit, Gewalt, Krieg, Naturkatastrophen, Ausgrenzung und Vertreibung.
Gleichzeitig nimmt die gesellschaftliche Spaltung in Europa und Deutschland zu: die politischen Extreme stärken sich, der Ton zwischen den verfeindeten Lagern wird rauer. Oft geht der Riss mitten durch Familien. Eine Versöhnung scheint kaum mehr möglich.
Dabei ist genau das die Botschaft des Ostermorgens: Versöhnung, zwischen Gott und Mensch, aber auch zwischen Mensch und Mensch. Wir wünschen Ihnen, dass Sie an diesem Osterfest einen Teil dieser Versöhnung, einen Teil dieses Friedens spüren können und an andere Menschen weitergeben können.
Wir bedanken uns bei allen Unterstützerinnen und Unterstützern, Patinnen und Paten, Deutschlehrerinnen und Deutschlehrern, Spenderinnen und Spendern, die unsere Arbeit möglich machen. Friede sei mit euch!
Am Morgen des 7. März 2018 hatten 40 Schülerinnen und Schüler der 7. Klassen eine ganz besondere Stunde "Religionsunterricht": sie bekamen Besuch von Khadija aus Syrien und unserem 1. Vorsitzenden und stellvertretenden Koordinator Georg Schrenk. Kadija stellte überzeugend das Leben in ihrer Heimat, Eindrücke aus dem Krieg, ihre Flucht mit drei kleinen Kindern und ihr Leben in Deutschland dar. Dabei kam heraus: Es gibt immer noch Vorurteile, gegen die man ankämpfen muss. Viele Schüler verstanden nicht, dass das Handy unabdingbar ist, um mit der Heimat in Kontakt zu bleiben, aber auch, um damit Deutsch zu lernen. Wir freuen uns aber, dass wir ein bisschen Empathie für Geflüchtete vermitteln konnten, und danken der Bonaventura-Realschule für die Einladung.
Ein Filmtipp von JAN DORIA
Was würden Sie tun, wenn Sie wüssten: noch heute Nacht kommen die Schergen des diktatorischen Regimes, unter dem Sie leben müssen, um Sie abzuholen und auf Nimmerwiedersehen in Isolationshaft wegzusperren?
von GEORG SCHRENK
Narren ziehen durch das Land,
ihr Treiben ist mir gut bekannt,
früher war ich ein großer Narr,
der auf vielen Sitzungen war!
In der „Bütt“ war ich zu Haus,
machte schöne Reim daraus,
manches war auch wahr,
mir war aber immer klar,
beleidigend durft' es nicht sein,
sonst ist man bald allein!
Über die Politik gäbs' viel zu sagen,
meist sind es aber nur die Klagen.
Auf Besserung kann man zwar hoffen,
ist aber meist mehr als betroffen,
wenn man die AfD im Bundestag jetzt sieht,
und merkt, dass es wenig Stil noch gibt!
Wortbruch der war vorprogrammiert,
Schulz hat sich zum Außenminister generiert,
um dann einen Rückzieher zu machen,
über den manche jetzt auch noch lachen.
Positiv, dass hoffentlich Gabriel jetzt bleibt
und die SPD die sich nicht noch mehr entzweit.
Frau Merkel hat er schwer beleidigt,
bald als Innenminister wird er vereidigt!
Ich kann diese Wahl nicht verstehn',
warum muss er nach Berlin noch gehn'?
Zeit zum Gehen wärs' für ihn gewesen,
im Ruhestand könnt er die Bundesgesetze lesen,
die in Bayern seine Regierung gern umschifft,
weil bald Landtagswahl wieder ist!
Für Flüchtlinge setzt man Integrationslotsen jetzt ein,
sie sollen die neueste Entdeckung des Sozialministeriums sein,
sie sitzen von der Basis weit entfernt ,
verwalten Papier, wie siehs' gelernt,
besuchen manchmal ein Flüchtlingsheim,
und werden das Schutzmäntelchen für Integration jetzt sein!
Wir werden weiter für Menschenrecht und Menschenwürde streiten,
oft wird die Kritik der Besserwisser uns begleiten,
trotzdem werden wir nicht verzagen,
weil wir den Papst hinter uns haben!
Ich wünsch Euch jetzt noch viel Kraft,
dass Ihr täglich Eure Aufgaben schafft,
bis zum 15. lass ich Euch allein,
denn Urlaub muss dem Koordinator auch sein!
Dieser Beitrag ist bebildert mit Archivaufnahmen vom 5. Sprachtreff "Fasching" 2017. Kontakt zum Autor: