Überraschend viele Menschen, darunter Dillingens Oberbürgermeister Frank Kunz, MdL a.D. Johann Häusler und auch viele Geflüchtete hatten sich in der Katharinenkirche zusammengefunden.
Cornelia Kügel-Merkel wies in ihren Eingangsworten auf das Motto der Friedensdekade „Sicher nicht – oder?“ hin und stellte fest, dass dieser Satz großen Einfluss auf das Denken der Menschen hat. Angst, Unsicherheit und die Frage nach dem wohin und wie geht es weiter? sind inzwischen zum Alltag geworden. Georg Schrenk, der Organisator dieses Friedensgebets, stellte mit Hilfe von Bildern über den Terror in den KZ bis 1945, den Terror der Hamas, der Folgen der Reaktion Israels für die Menschen im Gaza-Streifen, den Krieg in der Ukraine und der Unterdrückung insbesondere der Frauen in Afghanistan die Frage: „Wo war Gott - Wo ist Gott?“ Er wies darauf hin, dass uns Gott die Freiheit des Denkens geschenkt und einen Verstand gegeben hat. An uns liegt es, im Großen und im Kleinen diesen Verstand zu gebrauchen. Für alle Herausforderungen gibt es Lösungen, nicht immer kann auf Gewalt mit Gewalt geantwortet werden. Mit einem Zitat von Kardinal Christoph Schönborn, der einmal gesagt hatte: „… Frieden setzt immer auch Gerechtigkeit voraus. Geschehenes Unrecht kann nicht die Grundlage für einen echten Frieden bilden. Versöhnung beendet den Streit erst, wenn es auch Wiedergutmachung gibt…“ zeigte er einen Weg auf, damit die vom Propheten Jesaja beschriebene Friedensvision in Erfüllung gehen kann: „Daraufhin werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen.“
Frau O. aus Nigeria, moderiert von Schwester Clara, stellte dar, wie sie und ihre beiden Kinder bei uns Frieden gefunden haben.
Pfarrer Wolfram Schrimpf stellte den Zusammenhang zwischen der Schriftlesung aus 1.Thessalonicher 5 „Wachsamkeit angesichts des Kommens Christi“ und der heutigen Situation dar. Zum Fürbittgebet versammelten sich Geflüchtete aus Afghanistan, dem Iran, Nigeria und Eritrea im Altarraum. Sie trugen ihre Bitten vor, dabei kam immer wieder die Sehnsucht nach Frieden zum Ausdruck. Nach dem gemeinsamen Vaterunser und dem Segen ging man nachdenklich und in der Hoffnung auseinander, dass endlich Wege zum Frieden gefunden werden. Dank an alle Mitwirkende, insbesondere Uli Weber, der die Gesänge mit der Gitarre meisterhaft begleitete und Peter Kellermann, der eine funktionierende Medientechnik sicherstellte.