Halina Chistyakova aus der Ukraine war überrascht, dass einige Tage nach ihrem 90. Geburtstag, der ehrenamtliche Flüchtlingshelfer Georg Schrenk, in seiner Begleitung Dillingens 2. Bürgermeister Johann Graf und der Quartiermanager Alexandro Teichmann mit Monika Samotuga als Sprachmittlerin, sich zum Besuch anmeldeten.
Groß war die Freude bei ihr und ihrer Tochter Iryna Reka über diese Abordnung, die die Glückwünsche der ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer und auch der Großen Kreisstadt Dillingen überbrachten. Aufgrund der Anmeldung waren Mutter und Tochter auf den Besuch vorbereitet und luden zu einem Geburtstagsimbiss ein. Halina Chistyakova, eine ehemalige Lehrerin, ließ es sich nicht nehmen, ihre Eindrücke seit ihrer Einreise in die Bundesrepublik, Ende März 23, zu schildern. Überwältigt und überrascht sind die beiden Frauen von der Hilfsbereitschaft, die sie erleben durften. Besonders hob die Jubilarin die Unterstützung durch die Ehrenamtlichen und die Ärzte hervor. Ihre Tochter und sie fühlen sich wohl in Dillingen, freuen sich an den Sehenswürdigkeiten der Stadt und gehen oft in der Donau spazieren, einem Fluss, der ins Schwarze Meer fließt, an dem ihre zerstörte Heimatstadt liegt. Die Bilder der zerstörten Stadt konnte man auf dem Tablett anschauen. Dass die 90-jährige in der Ukraine die deutsche Besatzung von 1941-1945 erlebt und nun im hohen Alter vor einem neuen Krieg flüchten musste, ist ein Umstand, der nicht vergessen werden darf. Im Gespräch sagte der 2. Bürgermeister, dass die Betreuung der Geflüchteten ein besonderer Verdienst der Ehrenamtlichen und auch der Quartiermanager des Landratsamts ist. Georg Schrenk wies darauf hin, dass es kaum noch möglich ist, den Geflüchteten, unabhängig vom Herkunftsland, die notwendige Unterstützung zu bieten, da leider in der Stadt kaum noch Ehrenamtliche, die sich aktiv einsetzen, vorhanden sind. Weiterhin führte er aus, dass die verbalen Beteuerungen die Menschen, die aus den Kriegsgebieten kommen, zu unterstützen, wenig helfen. Aktive Unterstützung ist gefordert. Nachdenklich mit der unbeantworteten Frage, wann der Krieg in der Ukraine endlich beendet, das Selbstbestimmungsrecht des ukrainischen Staates respektiert wird, und dem Dank für die großzügige Bewirtung, verließt man die Flüchtlingsunterkunft.
Bild (von links): Monika Samotuga (Übersetzerin), Halina Chistyakova, Johann Graf, Iryna Reka (Tochter), Georg Schrenk