In der weihnachtlich geschmückten Kulturkneipe Chili trafen sich am Dienstag rund 40 Mitglieder und geladene Gäste der Unterstützergruppe Asyl/Migration zu ihrer jährlichen Mitgliederversammlung.
Der erste Vorsitzende, Georg Schrenk. konnte Oberbürgermeister Frank Kunz und Stadtrat Joachim Hien begrüßen. In einer Rückschau zählte er die Aktivitäten des vergangenen Jahres auf: sechs Rundgespräche, Mitorganisation zweier Demonstrationen; Mitwirkung bei Friedensgebeten, regelmäßige Besprechungen mit dem Oberbürgermeister und dem Leiter des JobCenters, zwei Gesprächen jeweils mit dem alten sowie dem neuen Landrat. Weiterhin wurden vom Verein ein Schwimmkurs für Frauen organisiert, kürzlich erst eine Stadtführung für Geflüchtete. Im Frühjahr 2022 wurde ein Informationsabend für Geflüchtete aus der Ukraine organisiert und im Herbst fand ein Begegnungsnachmittag im Colleg statt. Auch der sehr gut besuchte schwäbische Asylgipfel im Colleg wurde vom Verein organisiert. Ebenso Covid 19-Impfungen für ca. 80 TeilnehmerInnen. Er führt wöchentlich vier Stunden Sprechstunde durch. Besonders in der Kritik steht die Herausforderung „Hausärzte“. Die Anfragen wer formal für die Organisation der Arztbesuche zuständig ist, brachten keine sinnvollen Antworten. Dass die Kassenärztliche Vereinigung Bayern für die Behandlung, wenn keine Hausärzte gefunden werden, zuständig ist, ist den Helfern/innen bekannt und löst die Herausforderung nicht. Mit den Flüchtlings- und Integrationsberatern/innen besteht eine gute Zusammenarbeit, insbesondere mit Dieter Kogge. Georg Schrenk beklagte, dass noch nicht begriffen wurde, dass die Herausforderung „Flucht“ durch die Gesamtgesellschaft zu bewältigen ist. Die ihm oft gestellte Frage „Was machen Deine Flüchtlinge“ findet er deplatziert. Er kritisierte auch, dass nach seiner Einschätzung fehlende Interesse der regionalen Politiker/innen mit Ausnahme der Landtagsabgeordneten Alexander Hold und Johann Häusler, von Landrat Markus Müller, Oberbürgermeister Frank Kunz, Bezirksrätin Heide Terpoorten und Stadtrat Joachim Hien.
Oberbürgermeister Frank Kunz dankte dem Vorsitzenden und den aktiven Vereinsmitgliedern für ihr Engagement in der Flüchtlingsarbeit. In seiner Ansprache ging er auf die schwierige Lage der Tafeln im Landkreis Dillingen ein. Die Zahl derer, die die Tafel in Anspruch nehmen können, hat sich im laufenden Jahr fast verdoppelt. Außerdem wies er darauf hin, dass die Begleitung der Geflüchteten durch Ehrenamtliche ein entscheidender Faktor für die Integration ist.
Im anschließenden Ausblick führte der Vorsitzende noch einmal die Bedeutung der Vereinsstruktur den Anwesenden vor Augen, er wünschte sich für einen Fortbestand des Vereins mehr jüngere Mitglieder. Positiv zu vermerken ist die Unterstützung neu ankommender Geflüchteter durch ihre Landsleute, die schon gut integriert in Dillingen leben.
Zum Schluss lud Georg Schrenk die Mitglieder und geladenen Gäste zu einem Jahresabschlussessen ein, das von der Kulturküche Wadoh zubereitet wurde.
Bilder: Rückblick des Vorsitzenden
Oberbürgermeister Frank Kunz überreicht Georg Schrenk einen Lions-Adventskalender
Quellen: Khadija Alkhatib